Zielfisch Hecht "Tipps&Tricks"

Technik und Gerät Zielfisch Hecht
Technik und Gerät Zielfisch Hecht

1. Schleppangel auf Hecht mit Sideplaner im See/Stausee

Unser Hausgewässer ist der Sorpesee im Sauerland. Dieser Stausee befindet sich ca. 60km östlich vom Ruhrgebiet und wird vom Ruhrverband bewirtschaftet. Sein sehr klares Wasser und der Renken/Maränen Bestand machen den Sorpesee zu einen sehr guten "Schleppsee". Jedes Jahr fangen wir viele zum Teil große Hechte beim Schleppen. Die Durchschnittsgröße beträgt bei uns ca. 85-90cm!! Wir nehmen 2,70m lange nicht zu steife Spinnruten mit ca. 100gr. Wurfgewicht. Praktisch sind Multirollen (auch stabiler), diese sind Stationär Rollen vorzuziehen. Als Schnur kommt eine Geflochtene mir 0,25mm Durchmesser zum Einsatz, dieser wird noch 15-20m Fluorocarbon (Durchmesser 0,45mm-0,55mm) vorgeschaltet. Wo erlaubt nehmen wir zum Schleppen 0,80mm-1,00mm starkes Fluorocarbon als Vorfach, am Sorpesee kommt ein kurzes Stahlvorfach zum Einsatz. Wichtig sind wirklich stabile Rutenhalter, da jederzeit ein kapitaler Fisch beißen kann. Um die Scheuchwirkung des Bootes zu minimieren braucht man Sideplaner. Diese "Bretter" sorgen für ein seitlich versetztes laufen der Köder vom Boot. Je nach "Verkehr" lassen wir diese ca. 15-40m heraus. Als Köder kommen fast nur Realbaits/Swimbaits und Gummifische (15-40cm) an die Rute. Im Herbst auch Renken/Rotaugen Länge 20-30cm am Schleppsystem. Gute Wobbler am Sorpesee zum Schleppen sind z.B Nils Master Invincible oder Rapala Super Shad Rap. Die Schleppsaison dauert von Mai bis Ende Oktober. Manchmal bis Ende November (Wassertemperatur sollte an der Oberfläche noch 12 Grad sein).

Ködergrößen: Im Frühjahr/Herbst gerne größer (ca. 20-40cm), im Juli/August auch kleiner.

Tight Lines

Extra Tipp für das Schleppangeln am Sorpesee. Eine Renke oder Rotauge am WIKAM Schleppsystem macht müde Hechte munter!
Extra Tipp für das Schleppangeln am Sorpesee. Eine Renke oder Rotauge am WIKAM Schleppsystem macht müde Hechte munter!
Teamer Marc mit schönen Hecht, gebissen beim Vertikal-Angeln auf Zander
Teamer Marc mit schönen Hecht, gebissen beim Vertikal-Angeln auf Zander

Die besten Tipps & Tricks für Schleppangler- 7 Punkte zum Glück

1. Lauftiefe der Schleppköder

Wählt die Lauftiefe lieber erst zu flach und passt diese dann an. Vorteile haben Angler die mit mehreren Ruten Schleppen dürfen. Diese legen ihre Köder von flach bis tief aus. Wobei "tief" im Sommer relativ ist. Die meisten großen Schleppseen haben eine Temperaturschichtung (Sprungschicht) von ca.0-10m. Tiefer sollte ein Köder nicht laufen. Eine weitere Hilfe sind die Futterfischschwärme. In welcher Tiefe halten sich diese auf (Echolot)? Je nach Sichtigkeit des Wassers lasst ihr eure Soft oder Hardbaits 2-5m flacher laufen....

2. Schleppgeschwindigkeit

Unsere "Standard" Schleppgeschwindigkeit (ohne Verbrennungsmotor) ist zwischen 2,5- 3,5Km/h.

Ist das Wasser kälter oder sind die Fische träge (ihr bekommt bei 3,5km/h keinen Biss), dann fahrt langsamer! Zum Spätherbst funktionieren Gummifische ganz langsam in der Tiefe geschleppt am besten ( 1,5- 2,5 Km/h). Ist das Wasser warm oder ihr erkennt viel Aktion an der Oberfläche, dann führt die Köder schnell und flacher (3-4,5 km/h bei 1-2m Lauftiefe). Durch die Geschwindigkeit wird auch das Köderspiel beeinflusst. An manchen Tagen ist weniger mehr!

3. Beisszeiten

Umso wärmer und klarer das Wasser ist, je später Abends ist Aktion im Wasser. Also keine Angst vor der Dunkelheit, große Hechte werden mitunter erst im Dunkeln aktiv! Beachtet natürlich die erlaubten Angelzeiten. Morgens kann zwischen 8 Uhr und 11 Uhr eine bessere Zeit sein. Anders ist es bei trüben Wasser oder bewölkten Himmel (Regenwetter). Jetzt kann den ganzen Tag die Ruten krumm gehen. Aber-keine Regeln ohne Ausnahme- ausprobieren und lernen, denn jedes Gewässer ist ein wenig anders.

4. Wann Sideplaner nutzen?

Ist das Wasser sehr klar und die Hechte stehen sehr flach? Jetzt muss ein Sideplaner eingesetzt werden!

Immer dann wenn ihr die Köder sehr flach, also zwischen 1- 4m anbieten wollt, empfehlen wir ebenfalls Sideplaner.

Ein weiterer Vorteil ist das ihr Köder unterschiedlich weit hinterm Board laufen lassen könnt und dadurch stark die Lauftiefe beeinflusst. Von 1m bis 30m, alles ist möglich! Bitte schaltet vor die Geflochtene Schnur eine ca. 20-30m Lange Monofile. Damit der Sideplaner Clip nicht auf der Geflochtenen geklemmt wird!

5. Natur ein "alter Hut"?!

Nein! Gerade an schwierigen Tagen ist ein geschleppter Köderfisch mehr als eine Alternative! Angeboten z.B. am Wikam oder ASO Schleppsystem laufen sie sehr verführerisch. An manchen Tagen kommen Bisse nur auf Natur.

Alternativ die Köderfische an einer Schlepppose anbieten. Diese Posen haben eine Führung innen mit Knick. Dadurch bleibt der Köder beim langsamen Schleppen besser auf der eingestellten Tiefe.

6. Welche Köderfarben kommen zum Einsatz?

Die Farbe spielt im Gegensatz zum Laufverhalten eine nicht ganz so große Rolle. Klares Wasser-natürliche Dekore, trübes Wasser- gerne Firetiger oder ähnliches mit UV.

Jetzt kommt das große ABER!  Auch an sehr klaren Seen funktionieren an manchen Tagen "Schockfarben" super! z.B. bei der Morgen oder Abend Dämmerung oder bei bewölkten Himmel und "trüben" Regenwetter. Also, ausprobieren und lernen.

7. Tricks für die erfolgreiche Jagd

- Fahrt nie stur Geradeaus, S Kurven fahren für ein besseres Köderspiel. - Variiert die Geschwindigkeit beim Schleppen!

- Echolot einsetzen um Schwärme zu lokalisieren

- Lieber zu flach, wie zu tief Schleppen

-Verschiedene Lauftiefen abdecken und bei Erfolg anpassen.

-Über "heiße" Bereiche bleiben!

- Natur ist an manchen Tagen besser.

-Keine Angst vor Firetiger & Co. auch an klaren Gewässern.

- An dunklen Tagen gerne dunkle Köder mit UV

 

 

Großhecht in der Nacht! Teamer Benny mit seinem Rekordhecht, gefangen im Herbst. In der Nacht gehen die Ruten krumm...
Großhecht in der Nacht! Teamer Benny mit seinem Rekordhecht, gefangen im Herbst. In der Nacht gehen die Ruten krumm...

2. Hechtangeln im Winter

Hechte sind wie andere Fische auch wechselwarme Tiere. Im Winter wird der Stoffwechsel und so mit auch der Beutebedarf reduziert (Wir Angler merken das an immer kürzer werdenden Beißphasen). Die Kunst im Winter ist es die Aufenthalts Plätze der Futterfische zu finden, dort sind auch die Hechte (natürlich ist es vom Boot mit Echolot leichter). In der Regel sind es tiefere und/oder wärmere Gewässerbereiche. Ist es im Sommer gut an der Windkante zu Angeln, so ist im Winter meistens die windstille Seite besser. Beim suchen der richtigen Stelle kann euch ein Thermometer helfen. Auch Bereiche mit Haubentauchern/ Wasservögeln können gut sein. Bei längeren Sonnenschein kommen die Hechte mitunter ist relativ flache Wasser, da es sich schnell erwärmt....., also flexibel bleiben und Augen auf!! In der Wahl der Köder gibt es eigentlich nur eine Regel! Die Hechte wollen jetzt mit geringsten Aufwand satt werden, also nehmt große Köder!! Gummifische von 15cm und größer sind kein Problem.  Viel Erfolg!!

A.S.S-Team


Tipps für klares Wasser

Naturfarbene oder dunkle Köder sind am Besten

In der Dämmerung oder Nachts gehen vorsichtige Räuber auf die Jagd

Die Fische sehen den Köder schon vom Weiten, führt euren Köder schnell!!

Bei viel Sonne, schattige Plätze beangeln!

Knotet vor die Geflochtene ein paar Meter Monofile Schnur und

verwendet Stahlvorfächer die möglichst dünn sind

Verwendet helle Schnüre

gibt es Stellen die etwas mehr getrübt sind z.B. Einläufe. Immer ein Versuch wert!


Noch mehr Tipps&Tricks zum Hechtangeln

Gerät&Köder


Welche Rute zum Hecht Angeln?

Eine Hechtrute zum Werfen vom Ufer aus, sollte ca. 2,70m lang sein und eine nicht zu harte Spitze haben (Semi-Parabolisch). Je nach Ködergewicht bevorzugen wir ein Wurfgewicht um die 80gr.

Vom Boot aus sind die Ruten in der Regel kürzer, da es praktischer ist. Jerkbait Ruten sind ca 2m lang und haben zwischen 80-200gr. Wurfgewicht. Falls ihr "Bigbaits" Werfen möchtet muss die Tragkraft der Schnur hoch sein..., ansonsten reichen je nach Köder und Einsatz 0,15-0,40mm aus. Wir verwenden gerne Gummifische von 13-25cm, Wobbler/Twitchbaits bis 20cm, aber auch Blinker und Spinnerbaits.

Welche Rolle zum Hecht Angeln?

Eine gute Stationär Rolle in der Größe 4000-6000er reicht in der Regel zum Hechtangeln aus. Beim "Bigbait" Werfen oder Jerkbait Angeln wird auch gerne eine Multirolle genommen, da sie robuster ist!

Stellen&Techniken


Angelplätze für Hecht?

In kleinen und mittleren Seen befinden sich die Unterstände meistens in Ufernähe. Standhechte bevorzugen Plätze die ihnen eine natürliche Deckung bieten z.B Seerosen, Schilf, Steine im Wasser, Krautfelder, u.s.w. , aber auch Kanten, tiefere Löcher, Brücken und alte Bachbetten. In großen Seen/Stauseen gibt es neben den Standhechten auch Freiwasser Hecht. Diese jagen oft hinter Renken oder Ukelei Schwärmen her und bleiben dort in der Nähe.

In Flüssen/Kanälen und Poldern sind die oben genannten Bereiche auch sehr gut. Große Buhnen, Hafenbecken und Einfahrten sind bevorzugte Standplätze.

Welche Techniken auf Hecht?

Neben den klassischen toten Köderfisch am Grund oder an der Pose, können alle modernen Spinnangel Techniken eingesetzt werden. z.B. Dropshot, Schleppangeln, Jerken und Twitchen.

Gewässer& Jahreszeiten


Welche Gewässer?

Hechte kommen in fast allen Seen, Kanälen und Flüssen in Deutschland vor. Gerade in Stauseen ist meistens ein sehr guter Bestand vorhanden. Auch im Brackwasser leben Hechte und nicht selten auch Kapitale! Gute Gewässer sind z.B. Möhnesee, Bodden, Edersee, Mecklenburgische Seenplatte, Sorpesee u.s.w.

Zu welcher Jahreszeit?

Ganzjährig (Schonzeit beachten)

Nach der Schonzeit Mai/Juni sind die großen Hechte oft noch in Ufernähe in Flachwasser Bereiche zu finden was das Angel im Frühjahr sehr spannend macht. Im Sommer wird es doch schwerer die Hechte zu fangen. Im Herbst und Winter sind ruhige und tiefere Bereiche gut.